Wie Salvatore Quasimodo (1901-1968)

Beschwerlich,
etwas Über enge Pfade,
immer aufwärts
den blau-weißen Wegweisern nach,
im mittäglichen Sonnenlichte,
die Zartwärme des italienischen Herbstes
wollig intensiv spürend,
das Hölzerne des Portals,
klingelnd,
alsbald geöffnet,
eine Schönheit,
jung,
ihr pechschwarzes Haar
im hellen Lichte strahlend,
blumenumrankt
der obere Eingang
zu des Dichters Schreibdomizil
in Modica,
ein Schlafraum
und ein Zimmer mit Kommode,
Tisch und alter Schreibmaschine:
Salvatore Quasimodo,
da hat er eingehaucht
das Leben der Menschen,
die Natur,
das Meerumspültsein
seiner sizilianischen Heimat,
die noch rigideren Einfachheiten
und Belastungen vor
wie nach dem letzten Großkriege,
anders, ganz anders
als in Mailand,
aber immer noch
zwischen Syrakus
und Amalfi …..
und schon ist es Abend,
schon wird es Nacht.

Reinhold Nisch

Anmerkung:
Der sizilianische Poet erhielt im Jahre 1959
den Nobelpreis für Literatur.

Dieses Gedicht “ Wie Salvatore Quasimodo (1901-1968)“ von Reinhold Nisch erschien zusammen mit dem „Italien-Zyklus“ („Des Dichters Geliebte“, „Goethes Zollhäuschen am Gardasee“, Ätna-Feuer“ und „bella italia in florenz“) in der Anthologie von Johann-Friedrich Huffmann (Hrsg.): „Reise, reise! Ausflüge-Fahrten-Impressionen“, Berlin (Frieling-Verlag/ ISBN 978-3-8280-3403-7) 2017 (1.Auflage), S.59-67)

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