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Sinnfrage

Freitag, den 4. Februar 2011

Wird es immer so sein, wie es immer war. Wird es wieder so sein, wie es ganz früher war. Wird die Zukunft so sein, wie die Vergangenheit gewesen war.   Reinhold Nisch

leben

Freitag, den 4. Februar 2011

du lebst in der spur der geschichte für den augenblick die sekunde und schon wieder vorbei wie kurz ist doch alles

altneues

Freitag, den 4. Februar 2011

das neue kann auch das alte von gestern sein als wolf im schafspelz oder vernünftiger einfach aus der versenkung der vergessenheit neu herausgeholt

Letzter Sommersonntag

Freitag, den 4. Februar 2011

Die Wiese, im Graumorgen noch benetzt. Sonnenstrahlendurchbruch kurz bevor. Erwartungsvoll das Zartwiegen der Mammutsonnenblumen im durchwachsenen Sommer: Ein neuer, wohl letzter hochtemperierter Tag kann nun starten.

Herzschmerz

Freitag, den 4. Februar 2011

Es zerfurcht dich, fast im Zerriss, die Jahre begrenzt, die Sonnenblumen noch kaum so gigantisch wie in diesem durchwachsenen Deutsch-Sommer, die letzten Rosen in trotziger Blüte, etwa Mitte September, und doch: Die paar Blütenweißwolken vor azurblauem Firmament verkünden in Sichtweite die Unendlichkeit. Auch einst ohne dich, mit anderen. Unegoistisch, gut so.

Woyzeck 2007

Freitag, den 4. Februar 2011

Umherirrend in kleinstädtischen Gassen und Winkeln Europas, die Mindestlöhne noch kaum in flächendeckender Sichtweite, Überlebenskampf pur, jeden Abend die Restbestände von Essbarem am Supermarktgatter stillschweigend duldend und hungrig mitnehmend, erlebt der Nunmehr-Woyzeck die Post-Post-Moderne im Kaumverbesserungsprozess. Und am nächsten Morgen zeigt sich unverhofft die doch Glück verheißende Wolke vor azurblauem Oktoberhimmel am Horizont. Fata Morgana […]

sommerendzeit

Freitag, den 4. Februar 2011

taudurchdrungen, kühltemperaturen, sonnenscheindurchbruch, zuletztwarmstrahlen tagsüber, letztblütenhunger von rose, sonnenblume und -hut, heuer achtzehnuhrfünfundzwanzig solare verabschiedung, kühlkälte im vorgeschmack auf herbst und winter

Mortimers Jugendwahn (zu Schillers „Maria Stuart“)

Freitag, den 4. Februar 2011

Als Paulets blutjunger Neffe im Vermeintlichwechselspiel verstrickt, den Kopfplan dranghaft vorwärtstreibend, Schottlands inhaftiert und todgeweihte Maria mit dem Sonderkommando in Befreíungsintention und dem Outing als glühender Verehrer, ohne Direktresonanz von Liebeserwiderung durch den rührend wundersamen Reiz, Uneinlösbarkeit der Begierde: so letztendlich determinierter Selbstuntergang des fanatischen Jünglings.  . . Reihe: Interpretation durch Lyrik Vergleichen Sie: Friedrich […]

Tag der Deutschen Einheit

Donnerstag, den 3. Februar 2011

Im Jahr 17 nach dem Großjubel, der Großeuphorie, Ernüchterung, Enttäuschung von dreißig Prozent im Osten, aber immerhin: eine satte Mehrheit in Akzeptanz. Viel getan, gemacht. Wir können stolz sein auf die demokratische Nation, aber im Mitnehmen von vielen Landsleuten liegt das Ziel, der große Gewinn. Erreichbar durch Verminderung von Ungleichheit, mehr Gerechtigkeit, mehr Solidariät, mehr […]

deutscher herbst

Donnerstag, den 3. Februar 2011

frühkälte um die acht grad noch kein frost sonnenkraft mühsam am halbvormittag allmählich im drang der durchsetzungsfähigkeit noch buntes spiel der blätter weit weg fern und doch nicht mehr so weit weg flugstundennäher anschlag auf landsleute nicht tödlich dem himmel sei dank und die kraft der natur öffnet die jahresletztrose rot samtig hoffnungsvoll 2008


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